Markus 8,34: Wer mir will nachfolgen
Verstand und Herz im Dialog
In Markus 8,34 ruft Jesus das Volk und seine Jünger zu sich und fordert eine radikale Entscheidung: "Wer mir will nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Diese Worte sind nicht nur eine Aufforderung, sondern eine Herausforderung an jeden Menschen, der den Weg des Glaubens ernsthaft gehen möchte.
Historisch betrachtet war das Kreuz ein Symbol von Leid, Schande und Tod. Jesus verwendet es hier als Bild für die Bereitschaft, Schwierigkeiten und Ablehnung im Leben zu tragen. Das Nachfolgen bedeutet also nicht nur eine oberflächliche Bindung, sondern ein tiefes, existenzielles Engagement.
Die Lebenspraxis der Nachfolge
Das Verleugnen des Selbst ist kein Aufruf zur Selbstverneinung im Sinne von Selbsthass, sondern eine Einladung zur Loslösung von egoistischen Bindungen und zur Hingabe an Gottes Willen. Es geht darum, das eigene Ego, eigene Wünsche und Bequemlichkeiten hinter die Nachfolge zu stellen.
Jesus fordert uns auf, unser Kreuz auf uns zu nehmen – das heißt, die Herausforderungen, die mit dem Glauben und der Nachfolge verbunden sind, anzunehmen. Dies kann Verfolgung, Ablehnung oder persönliche Opfer bedeuten. Doch gerade in diesem Weg finden wir wahre Freiheit und Leben in Fülle.
Die Nachfolge Jesu ist ein Weg von Kopf und Herz, von Entscheidung und Hingabe. Wer diesen Weg geht, erlebt eine tiefe Transformation, die das Leben neu ausrichtet.
"Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es retten." (Markus 8,35)
Dieses Wort ergänzt die Aufforderung zur Nachfolge und zeigt die paradoxe Wahrheit des Glaubens: Im Verlieren des eigenen Lebens finden wir das wahre Leben.
- Reflektiere täglich über deine persönliche Nachfolge und was es bedeutet, dein Kreuz zu tragen.
- Prüfe, welche Bereiche deines Lebens du noch nicht ganz Jesus anvertraut hast.
- Suche im Gebet Kraft, um Herausforderungen mutig anzunehmen.
- Teile deine Erfahrungen der Nachfolge im Glaubenskreis oder mit vertrauten Freunden.
- Erinnere dich regelmäßig an die Zusagen Gottes, die dich auf deinem Weg stärken.
- Übe dich in Vergebung und Demut als Ausdruck der Selbstverleugnung.
- Lebensnahe Bibelarbeit: Studiere weitere Stellen zum Thema Kreuz und Nachfolge.
- Setze dir kleine praktische Schritte, um deinen Glauben im Alltag sichtbar zu leben.